Die Geschichte der katholischen Kirche Tübach
Die katholische Kirche in Tübach ist den sieben Schmerzen Marias geweiht.
Am Gedenktag, dem 15. September, findet auch unser Kirchenfest statt.
Die Tübacher Bevölkerung baute im Jahre 1649 eine Muttergotteskapelle, nachdem der damalige Abt von
St. Gallen seinen Segen dazu gab. Seine Bedingung war aber, dass die Tübacher weiterhin der Mutterkirche in Steinach treu bleiben. Damit gewisse Messen in Tübach stattfinden konnten, beteiligte sich die Bevölkerung finanziell und zahlte beträchtliche Summen in den Fonds der Kapelle ein. Das gab Missstimmung in der Mutterkirche, welche das Geld ihrerseits für den Bau einer grösseren Kirche benötigte.
Als sich Häggenschwil von der Kirche Berg löste, sahen auch die Tübacher eine Chance, sich von der Pfarrei Steinach zu trennen.
Im Jahre 1742 erhielt Tübach von Abt Cölestin Guggerin St. Gallen die Erlaubnis, eigenständig zu sein, dies mit der Bedingung, ein würdiges Gottes- und Pfarrhaus zu bauen. Im April 1744 war der Baubeginn. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Kirche am 21. August 1746, vorerst ohne Turm und Hauptaltar, eingeweiht. Das Schiff ist eine der letzten Grubenmannkirchen, wie sie in dieser Gegend häufig anzutreffen sind. Der Chorraum, die Sakristei und der zwanzig Meter hohe Spitzturm wurden zwanzig Jahre später gebaut.
Künstlerische Ausgestaltung
Die barocke Kirche wurde letztmals im Jahre 1990/91 umfassend renoviert. Wandgemälde, die aus der Zeit um 1800 stammten, wurden entfernt, die Altäre anstelle von schwarzer Marmorierung rotgrau gestrichen. Die Kreuzwegbilder und die Deckengemälde wurden neu von Herrn Herovits in Goldach gemalt. Der Chorraum wurde den neuen liturgischen Verhältnissen angepasst, die Orgel erneuert. Der ganze Innenraum wurde dezent mit Stuck verziert.
Das Hochaltarbild zeigt Maria und den Jünger Johannes unter dem Kreuz. Der Tabernakel ist vom Heiligen Petrus und vom Heiligen Paulus, vom Heiligen Gallus und vom Heiligen Otmar umgeben. Es wird vermutet, dass er um das Jahr 1650 gebaut wurde. Ob er schon in der ersten Kapelle stand, konnte nicht nachgewiesen werden, ebenso die wertvolle Pieta, welche in einer Nische im Schiff steht.
Rechts und links des Marienaltars stehen auf Konsolen die Statuen der Heiligen Barbara und des Heiligen Benedikt. Beim Josefsaltar stehen der Heilige Antonius und der Heilige Wendelin. Aus dem weiteren Kircheninventar ist speziell das Wetterkreuz zu erwähnen.
Es stammt aus dem 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts.